Mischpultbereich der Eingangskanäle

Dieser Abschnitt beschreibt den Bereich für die Eingangskanäle der Mixing Engine.

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Eingänge A/B

Schaltet zwischen zwei Quellen A und B um, die dem Eingangskanal zugewiesen sind. Sie können dieses Fenster auf folgende Arten nutzen.

  • Vorsorgliche Erstellung eines Backup-Eingangs, der sich im Notfall schnell auswählen lässt.
  • Schnelles Umschalten zwischen Eingangsquellen je nach Darbietung oder Szene.

b

Virtueller Soundcheck

Schaltet alle Eingänge von der Bühne (I/O) und die DAW-Wiedergabe mit einem einzigen Bedienvorgang um.

c

Filter

  • HPF
  • Die Flankensteilheit des Hochpassfilters lässt sich auf –6 dB/Okt., –12 dB/Okt., –18 dB/Okt. und –24 dB/Okt. einstellen.
  • LPF
  • Die Flankensteilheit des Tiefpassfilters lässt sich auf –6 dB/Okt. oder –12 dB/Okt. einstellen.

d

EQ

Dies ist ein vierbandiger parametrischer EQ.

  • 4 BAND PEQ
  • Folgende EQ-Typen können ausgewählt werden: PRECISE (präzise), AGGRESSIVE (aggressiv), SMOOTH (sanft) oder LEGACY (klassisch). Zum einfachen Vergleichen lassen sich zwei Sätze von EQ-Parametereinstellungen (A und B) speichern. Der FREQUENCY-Parameter jedes Bandes (die Arbeitsfrequenz) wird normalerweise in Schritten von 1/12-Oktaven eingestellt. Wenn Sie jedoch genauere Einstellungsschritte benötigen, können Sie ihn in 1/24-Oktavschritten einstellen. Die beiden Bänder LOW und HIGH können jeweils auf L SHELF (Tiefen-Niveauregelung) und H SHELF (Höhen-Niveauregelung) umgeschaltet werden.

Die verfügbaren EQ-Typen umfassen:

PRECISE (präzise)

Bei diesem EQ wurde versucht, ultimative Präzision und Steuerbarkeit zu erreichen. Sie können den Zielpunkt präzise einstellen und die verschiedenen Anforderungen an den Sound flexibel erfüllen. Die Low/High-Shelving-Filter verfügen über einen „Q“-Parameter, mit dem Sie die Steilheit der Anhebung/Absenkung einstellen können.

AGGRESSIVE (aggressiv)

Dieser EQ ist musikalisch und deutlich wirksam.

Hiermit können Sie einen druckvollen, kreativen Sound einstellen – ein starkes Tool für den künstlerischen Ausdruck.

SMOOTH (sanft)

Dieser EQ ist sehr gut für behutsame Einstellungen des Frequenzverlaufs geeignet.

Er trägt zu einem natürlichen Klang bei und verändert nicht die Atmosphäre des ursprünglichen Klangs.

LEGACY (klassisch)

Dies ist ein Standard-EQ, mit dem viele ältere Digitalmischpulte von Yamaha wie PM1D und PM5D ausgestattet waren.

e

DYNAMICS

Es sind zwei Dynamikprozessormodule vorgesehen: Dynamics 1 und Dynamics 2. Jedem Modul können Sie einen von sechs Funktionstypen zuweisen, z. B. GATE oder COMP. Es gibt zwei Arten von Kompressoren: LEGACY COMP und COMP 260. Zum einfachen Vergleichen lassen sich zwei Sätze von Dynamikparametereinstellungen (A und B) speichern.

Die verfügbaren Dynamik-Typen umfassen:

LEGACY COMP (klassischer Kompressor)

Dies ist ein Standardkompressor, mit dem viele ältere Digitalmischpulte von Yamaha wie PM1D und PM5D ausgestattet waren.

COMP 260

Dies ist ein Modell eines Analogkompressors, der mit der VCM-Modeling-Technologie (Virtual Circuitry Modeling) von Yamaha erstellt wurde. Er emuliert die Eigenschaften von Kompressoren und Limitern Mitte der 70er Jahre, die heute standardmäßig bei Live-Anwendungen in der PA-Technik eingesetzt werden. Der VCA-Schaltkreis (Voltage Controlled Amplifier) und die RMS-Erkennung (Root Mean Square) dieses Kompressors wurden originalgetreu modelliert. Die Kompressionskurve (Knee) kann auf Hard, Medium oder Soft (hart, mittel, weich) eingestellt werden. Obwohl auch die Attack-/Release-Zeiten eingestellt werden können, geben die Preset-Einstellungen das festgelegte Ansprechverhalten der ursprünglichen, modellierten Einheit wieder. Die Auswirkungen der Parameter wurden unter Anleitung von Top-Toningenieuren für die Live-Beschallung optimiert.

GATE

Dieser Dynamiktyp reduziert den Ausgangspegel um einen festen Wert (RANGE), wenn ein Signal zugeführt wird, das unter dem Schwellenwert (THRESHOLD) liegt.

DE-ESSER

Dieser Dynamiktyp erfasst nur die Zischlaute und andere hochfrequente Anteile der Konsonanten einer Stimme und komprimiert nur diesen hochfrequenten Signalanteil.

EXPANDER

Dieser Dynamiktyp reduziert den Ausgangspegel in einem festen Verhältnis (RATIO), wenn ein Signal zugeführt wird, das unter dem Schwellenwert (THRESHOLD) liegt.

DUCKING

Dieser Dynamiktyp reduziert den Ausgangspegel um einen festen Wert (RANGE), wenn ein Signal zugeführt wird, das über dem Schwellenwert (THRESHOLD) liegt. Dies ist wirksam, wenn Sie die Lautstärke von Hintergrundmusik mit dem KEY-IN-SOURCE-Signal absenken möchten.

FET LIMITER *1

Modell eines FET-Kompressors/Limiters, der standardmäßig in Studios verwendet wird. Da der THRESHOLD-Wert intern festgelegt ist, wird die angewendete Kompression durch den INPUT-Pegel bestimmt.

DIODE BRIDGE COMP *1

Ein Modell eines Kompressors, der eine Diodenbrücke verwendet.

*1 Kann nicht für Eingangskanäle mit Dynamics 1 ausgewählt werden.

・ KEY IN SOURCE

Wählt die Quelle des Key-In-Signals aus. Zusätzlich zu SELF (Signal desselben Kanals) kann das Key-In-Signal auch direkt von einem anderen Kanal oder einem Eingangs-Patch ausgewählt werden.

f

INSERT

Es sind zwei Inserts vorgesehen: Insert 1 und Insert 2. In jedem Insert können Sie bis zu vier Plug-ins/GEQ/PEQ/externe Geräte (über die I/O-Buchsen) einschleifen. Jeder Insert-Punkt kann für INSERT 1 und INSERT 2 unabhängig ausgewählt werden.

g

DELAY

Pro Kanal sind bis zu 1000 ms Delay (Verzögerung) vorgesehen. Sie können den Insert-Punkt für das Delay beliebig wählen. Je nach Anwendung können Sie die Einheit der Verzögerungszeit wahlweise in den folgenden Einheiten einstellen: Meter, Fuß, Samples, Millisekunden, Frames.

h

DIRECT OUT

  • DIRECT OUT POINT (Abgriff des Direktausgangs)
  • Für jeden Kanal können verschiedene Stellen im Signalweg ausgewählt werden, von denen aus das Signal zum Direktausgang geführt wird.
  • DIRECT OUT LEVEL (Direktausgangspegel)
  • Stellt für jeden Kanal den Ausgabepegel des Direktausgangs ein.
  • FOLLOW
  • Mit dieser Funktion kann das Direktausgangssignal unabhängig vom gewählten Abgriffpunkt den Einstellungen der Kanalparameter (FADER/ON/DCA) folgen. Wenn Sie z. B. ein Signal für die Aufnahme direkt nach dem HA zum Direktausgang führen möchten, können Sie das Direktausgangssignal durch die Einstellung OFF des Kanals ebenfalls ausschalten, um mögliche Geräusche zu vermeiden, die durch Anschließen oder Abtrennen von Kabeln oder Ein-/Ausschalten der Phantomspeisung verursacht werden.

i

INPUT TO MIX/INPUT TO MATRIX

Ein Signal kann vom Eingangskanal an die MIX-Busse 1–72 gesendet werden. Zusätzlich zu den herkömmlichen MIX-Sends gibt es auch direkte Sends zu den MATRIX-Bussen 1–36. Wenn Sie beide zusammen verwenden, können Sie bis zu 108 Mix-Busse nutzen.

  • Send Point (Send-Abgriffpunkt)
  • Dadurch können Sie den Send-Abgriffpunkt für jeden Kanal unabhängig auswählen. Sie können den hier ausgewählten Send-Abgriffpunkt mit der PRE-Schaltfläche auf PRE oder POST schalten. Sie können jeden Send-Abgriffpunkt im BUS-SETUP-Bildschirm auswählen.

PRE

POST

PRE FILTER

POST FADER

PRE EQ

POST ON

PRE DYN1

PRE DYN2

PRE FADER

j

PAN LINK

Mit dieser Einstellung kann das von einem Eingangskanal an den MIX-/MATRIX-Bus gesendete Signal unabhängig vom Send-Abgriffpunkt so ausgespielt werden, dass es der PAN-Einstellung des STEREO-Bus-Send-Wegs folgt.

k

FOLLOW

Mit dieser Einstellung kann das von einem Eingangskanal an den MIX-/MATRIX-Bus gesendete Signal unabhängig vom Send-Abgriffpunkt so ausgespielt werden, dass es den Kanaleinstellungen FADER/ON/DCA folgt. Sie können z. B. auswählen, ob ein PRE-FADER-Monitorsignal der ON/OFF-Einstellung für den Send-Weg des STEREO-Busses folgen soll oder nicht.

Paarschaltung

Benachbarte Kanäle können als Paar gekoppelt und als Stereoeinheit verwendet werden. Es können ungerade/gerade nummerierte Kanäle oder gerade/ungerade nummerierte Kanäle als Kombination angegeben werden. Bei einzelnen Eingangskanälen (monaural) entspricht der Pan-Pegel in der Mittelstellung dem Nennpegel, und ganz links oder ganz rechts wird der Pegel um +3 dB angehoben. Wenn Kanäle als Paar konfiguriert sind, entspricht der Balance-Pegel in der Mittelstellung dem Nennpegel, und ganz links oder ganz rechts wird der Pegel um +3 dB angehoben.

Library

In der „INPUT CHANNEL LIBRARY“ (Bibliothek der Eingangskanäle) können Sie verschiedene Eingangskanalparameter speichern und daraus abrufen.